Spielt man mit dem Gedanken, Immobilien als Kapitalanlage verwenden zu wollen, so ist es nicht erforderlich, auf das Renditeobjekt oder das Eigenheim zu setzen. Denn letztlich setzt das einen unglaublich großen Energieeinsatz voraus – und es gibt keine Garantie auf Erfolg. Baubeschädigungen wie Mietnomaden kosten Nerven und vor allem Geld. Mit Immobilienaktien kann man derartigen Gefahren aus dem Weg gehen – wobei man jetzt nicht glauben darf, dass Aktien automatisch ungefährlich wären.
Was versteht man unter Immobilienaktien?
Bei Immobilienaktien handelt es sich um Anteile an Immobiliengesellschaften. Diese Unternehmen, das können beispielsweise Immobilienmakler, professionelle Hausverwaltungen wie Wohnungsbaugesellschaften oder Bauingenieurfirmen sein, erzielen Gewinne aus der Vermietung wie Verpachtung oder auch aus dem Immobilien- wie Grundstücksverkauf. In der Regel konzentriert man sich aber nur auf ein einziges Immobiliensegment.
Die Immobilienaktien bieten einem Anleger die Möglichkeit, dass dieser auf zwei Anlageformen zugreift – und zwar auf „Aktien“ sowie auf „Immobilien“. Die Kombination bietet ausgesprochen viel Flexibilität sowie Stabilität – und man muss letztlich nicht selbst zu einem Immobilieneigentümer werden.
Real Estate Investment Trusts – sogenannte REITs – sind als eine Art Sub-Spezies von Immobilienaktien zu sehen. Diese Sub-Spezies gibt es in den USA schon seit den 1960er Jahren – in Deutschland gibt es diese spezielle Aktienform erst seit dem Jahr 2007.
Letztlich handelt es sich hier um börsennotierte Immobiliengesellschaften, die 90 Prozent aller gewinne an die Investoren ausschütten und daher keine Gewerbe- wie Körperschaftsteuer bezahlen müssen. Somit kann man durchaus von einer renditestarken wie lohnenswerten Veranlagungsform sprechen.
Tipp: ETF
Indirekte Anlageformen für Immobilien sind unter anderem auch Immobilienfonds, bei denen im Hintergrund professionelle Fonds-Manager das Geld einsammeln, das sodann wieder in neue Objekte investiert wird. Des Weiteren können Investoren auch mit Exchange Traded Funds – kurz: ETFs – passiv in Immobilien investieren. Bei einem ETF handelt es sich um einen börsengehandelten Indexfonds ohne Fonds-Manager. Letztlich wird hier nur der im Vorfeld gewählte Index abgebildet.
Immobilien-ETFs versprechen eine extrem breite Streuung – und das sorgt wieder für eine Reduzierung des Risikos. Das ist auch der Grund, warum ETFs unter anderem sicherheitsorientierten Anlegern empfohlen werden können.
Vor allem dann, wenn ein langfristiger Anlagehorizont verfolgt wird, mag ein ETF eine sehr interessante Möglichkeit darstellen. Denn wer immer um denselben Betrag investiert, bekommt stets andere Anteile – somit gibt es bei günstigen Preisen höhere und bei hohen Preisen weniger Anteile. Letztlich ergibt sich so mit der Zeit ein attraktiver Durchschnittsgewinn.
Die Preise steigen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit der Entscheidung, eine Nullzinslandschaft zu schaffen, dafür gesorgt, dass die traditionellen Sparbücher wie Tagesgelder absolut unattraktiv geworden sind. Wer heute sein Geld gewinnbringend veranlagen will, muss sich also nach anderen Produkten und Möglichkeiten umsehen. Mit der immer stärker werdenden Unattraktivität der traditionellen Produkte, konnten sich sodann die Aktien in den Vordergrund drängen – und zugleich auch die Immobilienbranche.
In den letzten Jahren konnte ein richtiger Immobilien-Boom beobachtet werden. Das hat sich vor allem positiv auf die Aktienkurse der Vonovia (vormals die Deutsche Annington), Patrizia Immobilien, GS, TAG sowie auch auf die Entwicklung der Deutsche Wohnen ausgewirkt. In den letzten drei Jahren verbuchte der Immobilienindex DIMAX zudem ein Plus von mehr als 80 Prozent.
Und in absehbarer Zukunft wird es keine großartigen Änderungen geben: Die Preise für Mieten und Wohneigentum werden weiterhin nach oben klettern – das heißt, auch die Aktienkurse werden mit hoher Wahrscheinlichkeit steigen.
Des Weiteren darf man nicht vergessen, dass es sich bei Immobilienaktien um eine günstige Einstiegsmöglichkeit für Anfänger handelt. Denn hier besteht schon die Möglichkeit, nur mit geringen Beträgen am Markt mitmischen zu können. Vor allem darf man am Immobilienkuchen mitnaschen, ohne selbst ein Eigenheim zu besitzen.
Bevor man sein Geld in Immobilienaktien steckt, sollte man einen Vergleich der im Netz angebotenen Aktiendepots anstellen. Mitunter helfen auch Test- und Erfahrungsberichte weiter.
Wichtig ist, dass man für sich ein Produkt findet, das ein faires Preis-Leistungsverhältnis in den Raum stellt. Man sollte also nicht nur auf die Gebühren achten, sondern auch einen Blick auf das Leistungsangebot werfen.