Der Begriff Baumassenzahl (BMZ) erklärt
Die Baumassenzahl kommt bei Gewerbe- und Industriegebieten zum Einsatz. Sie ist im Bebauungsplan zu finden und wird von Experten festgelegt. Die Zahl gibt an, wie groß die Baumasse im Vergleich zur Grundstücksgröße sein darf. Beim Bau von Privathäusern ist allerdings die Geschoßflächenzahl relevanter, über die Sie hier einen anderen Artikel finden.
So setzt sich die Baumassenzahl zusammen
Die Kennzahl der Baumassenzahl weist darauf hin, wieviel Baumasse pro Quadratmeter Grundstück zulässig ist. Aus verschiedenen Gründen wie etwa dem Brandschutz und dem Naturschutz ist es nämlich häufig verboten, das ganze Grundstück zu verbauen. Außerdem muss es ausreichend Platz für Parkplätze, Müllcontainer und weitere Strukturen geben. Die Baumassenzahl bewegt sich zwischen 0 und 10, wobei das Maximum die 10 ist. Sie gibt an, dass ein vorhandenes Grundstück zu 100% mit Baumasse bebaut ist. Schon bevor der eigentliche Bau beginnt, stellt die Baumassenzahl, deren Abkürzung BMZ lautet, eine wichtige Kennzahl dar. Sie ist im Bebauungsplan zu finden und gibt Architekten und Planern den entsprechenden Hinweis dafür, wie viel Baumasse erlaubt ist.
Um die erlaubte Baumasse zu berechnen, multiplizieren Sie die Grundstücksgröße (in Quadratmetern) mit der Baumassenzahl. Sie erhalten eine Kubikmeterzahl und können die Baumasse dann entsprechend aufteilen. Es ist möglich, die erlaubte Begrenzung für die Baumasse zu überschreiten. Sie können auch durch eine ungewöhnliche Form mehr Grundfläche des Grundstücks besetzen, dürfen dann aber zum Beispiel nicht so hoch bauen. In älteren Dokumenten finden Sie häufig noch die Geschoßflächenzahl (GFZ) als Kennwert, da die Baumassenzahl recht neu ist. Um korrekt zu bauen, sollten Sie aber die BMZ selbst ermitteln.
Die Formel für die Baumasse
Indem Sie die Grundstückgröße mit der Baumassenzahl aus dem jeweiligen Plan multiplizieren, erhalten Sie die genehmigte Baumasse, also den möglichen umbauten Raum des Gebäudes. Wenn Sie darüber hinaus die Geschoßflächenzahl benötigen, teilen Sie einfach die Baumasse durch die Grundstücksfläche. Achten Sie gut auf die Einheiten. Wenn Sie Masse (m³) durch Fläche (m²) teilen, erhalten Sie eine einfache Zahl. Andersherum funktioniert das Ganze aber nicht. Wenn ein Grundstück beispielsweise 1.000m² groß ist und Sie eine Baumassenzahl von 0,9 im Plan sehen, beträgt die zulässige Baumasse 900m³. Beachten Sie, dass dies nicht der Grundriss des Gebäudes ist! Dieser muss weniger als 900m² haben – je nachdem, wie hoch das Gebäude ist. Es handelt sich schließlich um die Masse. Daher ist der Unterschied zwischen Quadrat- und Kubikmeter hier essentiell.
Weitere Angaben rund um das Thema finden Sie in der deutschen Baunutzungsverordnung (BauNVO), §§16-21. Dort ist auch genau vorgeschrieben, wie Sie die Baumasse zu ermitteln haben:
- vom Fußboden des untersten Vollgeschosses bis zur Decke des obersten Vollgeschosses
- auch Aufenthaltsräume gehören dazu
- ebenso sind Treppen, Decken und Umfassungswände Teil der Baumasse
Übrigens: Sollten Sie einmal keine Baumassenzahl im Plan vorfinden, gilt bei einer Geschosshöhe von über 3,50 Metern eine Baumassenzahl, die maximal das Dreieinhalbfache der zulässigen Geschoßflächenzahl beträgt. Das bedeutet, dass Sie nach Möglichkeit diese Zahl kennen sollten. Fragen Sie im Zweifelsfall bei Planern und Architekten nach, um sowohl die Baumassenzahl als auch die Geschoßflächenzahl in Erfahrung zu bringen. Wichtig ist für Sie als im Industriebau beteiligte Person aber vor allem die genehmigte Baumasse.
Die Baumassenzahl finden
Normalerweise befindet sich die Baumassenzahl bereits im Plan. Wenn Sie nicht selbst in der Situation sind, die entsprechenden Regeln vorzugeben, müssen Sie sich einfach daran halten. Bei Interesse können Sie bei der zuständigen Behörde nachfragen. Diese unterscheidet sich je nachdem, in welcher Stadt Sie wohnen. Bei Industriegelände, das die Baumassenzahl verwendet, handelt es sich häufig um Land außerhalb einer Stadt. Dann ist es zu empfehlen, bei der Kreisverwaltung nachzuhaken, um zu verstehen, warum die Baumassenzahl begrenzt ist. Wenn Sie gute Kontakte haben, können Sie eventuell erwirken, dass die Mitarbeiter die Zahl ein wenig erhöhen. Anderenfalls sollten Sie sicherstellen, dass sich alle am Bau Beteiligten an die Zahl halten und die erlaubte Baumasse nicht überschreiten.